Füße im Himmel für die Spuren von Sternenkindern Anne Zauberblume

Anne Zauberblume im Interview für die Sternenmappe

Füße im Himmel für die Spuren von Sternenkindern Anne Zauberblume

Die Sternenmutter Anne Zauberblume (Name Soziale Medien) beantwortet mir 5 Fragen für die Sternenkindermappe. Ich erstelle sie für Sterneneltern und Mitfühlende, weil ich mir eine solche gewünscht hätte.

Darin liste Handlungsmöglichkeiten und Orientierungsfragen auf, die ich in 6 Jahren, 3 Ländern und mit 2 Sternenkindern gesammelt habe.

Gegliedert nach den Zeiträumen: vor dem Abschied, beim Abschied, nach dem Abschied und das Leben mit Sternenkindern.

Meine Erfahrung ist nur eine, deshalb bitte ich Sterneneltern und Sterneninitativen, ihre Erfahrungen mit mir zu teilen. 

In diesem Interview antwortet Anne Zauberblume auf meine Fragen: 

Welchen Spuren hinterlassen deine Sternenkinder in deinem Leben? Wofür bist du deinen Sternenkinder, der Erfahrung dankbar?

Unsichtbar ist zwar meine Lara, aber überall ist sie dabei.

In unserem Herzen lebt sie unendlich weiter. Lara sendet mir regelmäßig Zeichen, sie besucht uns im Garten oder in ihrem Zuhause als Eichhörnchen.

Lara hat mir gezeigt, dass mein Leben vorher nicht ganz so weitergehen kann.

Ich habe viel zu wenig auf mich geachtet und manchmal meiner Gesundheit nicht so Gutes getan.

Lara hat mir den Denkanstoß gegeben, nicht dieses vorherige Leben einfach so leben und als selbstverständlich nehmen.

Ich achte mehr auf meine Bedürfnisse und mich.

Ich stehe heute mehr zu meinem Ich.

Vorher/Seither: Was hat dich vor deinem Sternenkind ausgemacht? worüber hast du dich definiert? was siehst und fühlst du seit deinem Sternenkind anders?

Vor Lara habe ich 3 Sternchen ziehen lassen müssen.

Vor all den Verlusten war ich unbeschwert, locker, so frei und lebendig.

Richtig lebensfroh war ich als Frau.

Ich ging meiner Arbeit nach, die mich sehr erfüllte.

Ich hatte Freude an Treffen mit Menschen und plötzlich wurde es zu viel, als immer ein weiterer Verlust dazu kam. Ich holte mir Hilfe.

Ich ging das erste Mal zur Beratung.

Ich wollte das danach doch nicht annehmen, dabei war ich doch dort, um Hilfe anzunehmen.

Doch ein weiterer Verlust mit unserer Tochter Lara hat einen riesengroßen Teil zerbrochen.

Ich wollte nur noch für mich sein.

Igelte mich ein.

Mein Mann kam lange Zeit nicht so an mich ran.

Ich wollte nicht, war so tief in der Trauer.

Sah meinen Mann und unseren erstgeborenen Sohn auf Erden nicht mehr wirklich.

Ich wollte nur noch allein sein.

Ich konnte Menschen um mich nicht ertragen.

Ich schaffte einen weiteren Anlauf, um Hilfe anzunehmen.

Ich sehe heute, fast 3 Jahre später, so viel in kleinen Dingen die Schönheit.

Ich lebe heute bewusster, ganz anders.

Bin dankbar, dass mir meine Lara gelehrt hat ,so nicht weiter zu funktionieren und zu leben.

Dass wir alle nur eine Gesundheit haben.

Dies nicht alles als selbstverständlich nehmen zu dürfen.

Ich habe durch Lara meine kreative Zeit entdeckt, sobald ich kreativ bin ❤ fühle ich mich ihr besonders nah.

Es ist die Zeit mit meiner Tochter.

Vorher war Jahre meine Leidenschaft zur Kreativität, etwas verloren gegangen.

Heute gibt es ganz viel Raum und Zeit dafür.

Sinnesreise mit Sternenkindern. Lass dich inspirieren von hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen, tasten; Was verbindest du mit: a) Trauer, b) Liebe, c) Friedhof, d) Sternenkinder, e) Tod und f) Leben.

Ich sehe in Lara mein kleines zartes Mädchen, ein Eichhörnchen und sehe diese Zartheit regelmäßig. Zack ist sie aber wieder weg.

So wie Sie halt zu uns kam.

Schnell und nur für eine kurze Zeit.

a) Trauer ist definitiv Liebe und mehr als das, Trauer ist eine Gefühlswelt zu seinem Kind für immer

b) Liebe ist unendlich

c) Friedhof war früher kein schöner Ort für mich, aber heute ist er für mich beruhigend und Zeit, die Nähe zu unserer Tochter.

d) Sternenkinder sind besondere Kinder, die für mich ganz besondere Aufgaben im Himmel und auf Erden haben.

Sie suchen sich bewusst Familien aus.

f) ein weiterleben war für mich erst unverständlich, aber heute ist es ein anderes ganz bewusstes Leben

Was würdest du in das Poesiealbum deines Sternenkindes schreiben:

Für mich strahlst du in dieser Farbe: Rot wie die Liebe oder gelb wie das helle Licht, Licht der Liebe und Hoffnung.

Wie heißen deine Sternenkinder? Gerne kannst du hier noch mehr über sie erzählen. Wie bei einem Steckbrief im Poesiealbum: Name, Alter, Größe, Abschied, … .

Ich heiße Anne und komme aus dem wunderschönen Thüringen.

Wir sind 2015 im Sommer Eltern geworden.

Unser Glück, unsere Liebe zu perfekt.

Der Wunsch, ein Geschwisterchen, war enorm groß.

So, dass es 2019 eine wahnsinnige Freude mit der erneuten Schwangerschaft war.

Doch leider musste ich im Herbst 2019 schmerzlich erfahren, dass diese kleine Seele in den Himmel zog.

Der Mut war da, ich erholte mich ganz ok.

Ich war optimistisch, das nächste Mal ist alles gut.

2020 endlich wieder Freude, wir bekommen ein Geschwisterkind.

Aber nein, nicht nur eins, sondern zwei.

Wir waren glücklich und malten uns zauberhafte Dinge aus.

Doch auch da wurden wir im Herbst 2020 enttäuscht.

Der erste Zwilling ging und der zweite eine gute Woche später.

Ich dachte, das kann nicht sein, warum wir schon wieder?

Ich bin kerngesund.

Ich bzw. wir, die doch so gerne Kinder möchten.

Dadurch zerbrach sehr viel in mir.

Mein Halt, meine Stütze, meine Mama und mein Mann.

Als ich mich gefangen hatte und weiterlebte.

Manchmal locker unbeschwert. Traute ich mich wieder auf die Reise zu einem weiteren Geschwisterkind.

2021 war ich schwanger mit Lara.

Vorsichtiger, ängstlicher.

Alle Schwangerschaften hatte ich mit Übelkeit und nicht so schönen Dingen zu kämpfen.

Aber hey, man nimmt alles in Kauf, um ein weiteres Wunder auf Erden für immer zu haben.

Lara kam viel zu zeitig, völlig überstürzt auf die Welt.

27 + 2.

Die Gefühle überrannten uns, die ich so mit einem zarten niedlichen Wunder noch einmal ganz anders kennenlernen und spüren durfte.

Doch Lara trat die Reise auf Erden nur für kurze Zeit an. Und wir waren wieder gefangen in einer Welt der Stille.

Unsere Familie war zerstört, jeder trauerte so unterschiedlich.

Am Anfang war ich nur am Funktionieren und im Überlebensmodus.

Am Anfang des Verlustes dachte ich, ich muss funktionieren, stark sein.

Da es meinem Mann sehr schlecht ging.

Wir redeten viel, waren aber auch oft für uns.

Wir waren teilweise richtig entfernt voneinander.

Aber als es dann daran ging, die Beerdigung zu planen,

waren wir uns wieder viel näher.

Gar nicht zu beschreiben.

Meine Mama war von Anfang an eine Riesenstütze. Sie hat so viel geholfen.

Wir gingen zur Trauerbegleitung.

Oft führte uns der Weg gemeinsam dorthin oder aber auch alleine.

Ich dachte immer, ich schaffe das nicht, aber wir schafften es.

Anschließend gaben wir uns Zeit, gingen in der Natur spazieren.

Wir brauchten nach der Trauerbegleitung, nach jedem Gespräch, Zeit in der Natur.

Wir fanden einen Weg, regelmäßig in die Natur zu gehen.

Die Bäume zu umarmen, zu berühren.

Es beruhigte ungemein.

Manchmal ging es mir schlechter, dann ging es meinem Mann besser.

Umgedreht genauso.

So war ein Halt da.

Ich entdeckte in all den Jahren die Steine, die mir bzw. uns so schwer in den Weg gelegt wurden als plötzlich als etwas Gutes, und so malte ich einige Steine an.

Und legte sie an besondere Orte.

Für mich haben Steine eine wunderschöne Geschichte, es ist nicht nur ein Stein, es ist viel mehr.

Der gelegentlich noch aufgehübscht wird.

Ich fand durch Gespräche das Vertrauen in mein Leben zurück.

Ich fand durch Instagram einen enormen Halt, Liebe, respektvollen Umgang und so einen wertschätzenden Zusammenhalt.

Ich habe für mich ein Buch an unsere Tochter geschrieben.

Dass Lara mir nicht nur das ‚Traurigsein‘ mitgegeben hat, sondern ein bewusstes Ändern in meinem Leben und darüber bin ich so dankbar.

Reden, aufschreiben, rauslassen, loslassen konnte ich plötzlich immer mehr.

Aber vergessen, keinesfalls.

Lara hat mir so viel Stärke, Mut mitgegeben.

Dieses hatte ich vorher nicht.

Lara hat uns als Familie sehr durcheinander gerüttelt.

Wir haben uns oftmals entfernt, aber nie angefangen, uns zu verlieren.

Wir haben den Mut gehabt und dank Lara einen Regenbogen auf Erden erhalten.

Zwischen all der Trauer, der Liebe, so viel Gutes und Schönes zu sehen.

Es ist unglaublich, wie ich mich in zwei Jahren von außen und innen gewandelt habe.

Und mein Wandel ist noch lange nicht vollendet.

Aber wir heilen Stück für Stück, jeder in seinem Tempo, und tragen voller Stolz den wunderschönen Namen Lara unserer Tochter weiter und möchten von ihr erzählen.

Mitmachen, einen Weg wieder weiterzugehen.

An sich glauben, auch wenn man diese schwerste Dunkelheit durchläuft.

Trauer muss wirklich gefühlt und gelebt werden.

Ich möchte Mut machen, dass wir alle nach schweren Zeiten auch Sonnenschein zurückbekommen.

Das Leben verläuft nicht ansatzweise nach Plan.

Aber wir dürfen in dem Leben, nach all der Trauer, auch Wunderschönes spüren und sehen.

Wir dürfen auch wieder glücklich sein.

Freude haben.

Sich austauschen tut so verdammt gut und keiner ist allein.

Vielen Dank für das Interview liebe Anne.

Wenn du deine Angebote oder Erfahrungen mit Sternenkindern teilen möchtest, schreibe mir gerne an tanja@sternenkinder.org

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen