fussfoto papa trauert auch für die Sternenkindermappe

Papa trauert auch im Interview für die Sternenkindermappe

Der Sternenvater von Jonas beantwortet mir 5 Fragen für die Sternenkindermappe. Ich erstelle sie für Sterneneltern und Mitfühlende, weil ich mir eine solche gewünscht hätte.

Darin liste Handlungsmöglichkeiten und Orientierungsfragen auf, die ich in 6 Jahren, 3 Ländern und mit 2 Sternenkindern gesammelt habe.

Gegliedert nach den Zeiträumen: vor dem Abschied, beim Abschied, nach dem Abschied und das Leben mit Sternenkindern.

Meine Erfahrung ist nur eine, deshalb bitte ich Sterneneltern und Sterneninitativen, ihre Erfahrungen mit mir zu teilen. 

In diesem Interview antwortet der Sternenvater von Jonas auf meine Fragen: 

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Welchen Spuren hinterlassen deine Sternenkinder in deinem Leben? Wofür bist du deinen Sternenkinder, der Erfahrung dankbar?

Jonas hat Spuren in meinem Leben hinterlassen, die für immer bleiben. In jedem Gedanken, in jedem Atemzug, in jeder Sekunde meines Lebens ist er bei mir. Er hat mich verändert – auf eine Weise, die ich mir nie hätte vorstellen können. Ich sehe die Welt jetzt mit anderen Augen, spüre intensiver, liebe bewusster.

Ich bin Jonas dankbar für jede einzelne Sekunde, die ich mit ihm verbringen durfte. Für sein Lachen, das unsere Familie erhellt hat. Für seine kleinen Hände, die sich immer so fest an mich geklammert haben. Für die Liebe, die er uns geschenkt hat – und die über seinen Tod hinaus weiterlebt.

Vorher/Seither: Was hat dich vor deinem Sternenkind ausgemacht? worüber hast du dich definiert? was siehst und fühlst du seit deinem Sternenkind anders?

Vor Jonas’ Tod war mein Leben klar strukturiert. Ich war ein Vater, ein Ehemann, ein berufstätiger Mensch – mit Plänen für die Zukunft, mit einer Vorstellung davon, wie unser Leben weitergeht. Ich war jemand, der glaubte, dass das Leben bis zu einem gewissen Punkt berechenbar ist.

Seit Jonas nicht mehr da ist, hat sich alles verändert. Ich weiß jetzt, dass nichts selbstverständlich ist. Dass das Leben von einem Moment auf den anderen zusammenbrechen kann. Und ich habe gelernt, dass Trauer und Liebe untrennbar miteinander verbunden sind. Ich sehe Dinge anders – ich spüre mehr, aber ich leide auch mehr. Ich habe ein tiefes Verständnis für Schmerz entwickelt, aber auch für die kleinen, wertvollen Momente, die das Leben noch bereithält.

Sinnesreise mit Sternenkindern. Lass dich inspirieren von hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen, tasten; Was verbindest du mit: a) Trauer, b) Liebe, c) Friedhof, d) Sternenkinder, e) Tod und f) Leben.

Trauer – Stille. Ein drückendes Gefühl auf der Brust. Schwere Schritte.

Liebe – Jonas’ Lachen. Seine kleinen Hände in meinen. Der Duft seines Kissens.

 Friedhof – Kalte Luft auf der Haut. Der Geruch von feuchter Erde. Das Geräusch meiner eigenen Schritte.

Sternenkinder – Ein leuchtender Stern am Himmel, der heller scheint als die anderen.

Tod – Eine Leere, die nie ganz gefüllt werden kann. Ein Riss in der Welt, den niemand außer uns Eltern sieht.

Leben – Noahs Lachen. Die Umarmung meiner Frau. Jonas’ Name auf meinen Lippen.

Was würdest du in das Poesiealbum deines Sternenkindes schreiben:

 Für mich strahlst Du in dieser Farbe: Ein warmes, leuchtendes Gelb – wie die Sonne, die alles um sich herum erhellt.

Für mich gleichst Du dieser Form: Ein Stern, der heller leuchtet als alle anderen, aber unerreichbar ist.

Du versetzt mich am häufigsten in diese Stimmungen: Sehnsucht, Liebe, Schmerz – aber auch Dankbarkeit.

Wie heißen deine Sternenkinder? Gerne kannst du hier noch mehr über sie erzählen. Wie bei einem Steckbrief im Poesiealbum: Name, Alter, Größe, Abschied, … .

Name: Jonas

Geboren: 09.06.2021

Gestorben: 27.03.2024

Alter: 2 Jahre und 9 Monate

Größe: Viel zu klein, um so früh gehen zu müssen. Aber groß genug, um eine riesige Lücke zu hinterlassen.

Abschied: Plötzlich und ohne Vorwarnung – eine Herzmuskelentzündung, die niemand kommen sah. Er schlief ein und wachte nicht mehr auf.

Jonas war ein Kind voller Lebensfreude. Neugierig, wild, mit einem Lachen, das ansteckend war. Er liebte es, mit seinem großen Bruder zu spielen, Quatsch zu machen und sich an mich zu kuscheln. Er hat unser Leben so reich gemacht – und seine Abwesenheit hinterlässt eine Leere, die mit nichts zu füllen ist.

Ich vermisse ihn. Jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde. Aber ich trage ihn in mir – für immer.

Vielen Dank für diese Worte.

Wenn du deine Angebote oder Erfahrungen mit Sternenkindern teilen möchtest, schreibe mir gerne an tanja@sternenkinder.org

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