Tritt der frühste Tod während der Schwangerschaft oder im Jahr danach ein, spricht das Familienministerium von Sternenkindern. Von diesem Begriff hatte ich bis 2018 noch nichts gehört.
Bis 2018 habe mich tote Kinder nicht betroffen. Ich sah vielleicht welche in den Medien, aber ich kann mich an kein Gespräch oder eine Situation erinnern, in der es darum ging. In Deutschland sprechen wir nicht über tote Kinder.
Erst als ich 2018 meine Tochter und 2019 meinen Sohn tot geboren habe, fingen manche an mit mir über ihre eigenen Erfahrungen zu sprechen. So viele Menschen um mich herum, mussten ihre Kinder verabschieden.
Ich musste zwei Kinder verabschieden. Die Abwesenheit und Trauer zeigten mir, wie wenig ich vom Beginn des Lebens wusste und wie sehr es mir beruflich, zwischenmenschlich und gesundheitlich geholfen hätte, hätte ich vorher, überhaupt, davon gewusst.
Damit es anderen nicht so ergeht wie mir und wir unseren Erfahrungen teilen, schreibe ich über mein Leben mit toten Kindern. Sternenkinder.
Sie wirken stark auf mein Leben und der Tod hinterlässt viele erfüllende Spuren, die er nicht auslöschen kann, so lange wir uns erinnern und sie begreifen.
Für diese Spuren sehen die Fotos von Füßen im Himmel, mit denen ich jedes Mondneujahr eine Collage gestalte. Für den Dialog und die Spuren von Sternenkindern, ob im Herzen, in Gedanken oder im Mitgefühl #walkofimpact.
Jeder ist eingeladen beim #walkofimpact mitzumachen. Egal ob ihre Eltern, Angehörige, Freunde oder Bekannte von Sternenkindern seid. Wenn ihr findet, über Tod, auch den frühsten, sollte gesprochen werden, dann Füße hoch. Sendet mir eure Fotos gerne als E-Mail oder teilt sie auf Instagram.
Wann wir uns von Kindern verabschieden, warum und wie spielt auf sternenkinder.org und beim #walkofimpact keine Rolle. Einzig, was alle verbindet: Abschied von Kindern.